Anmerkungenwas

Anmerkungen

(1) Die Abkürzung “VA” steht für Verwundung und Verwundungsatmosphäre. Das hier beschriebene “pathische System” geht in einigen Teilen auf Erkenntnisse zurück, die Viktor von Weizsäcker in seiner “Pathosophie” beschrieben hat; mehr dazu in “Umgang”.

(2) Zu den genuinen Gefühlen siehe auch “Umgang”.

(3) Siehe den 1. erkenntnistheoretischen Hauptsatz von der Verwundung: Wenn der Mensch eine seelische Aktion, die zu seiner Existenz gehört, mit Hilfe des Geistes verifizieren will, setzt er die seelische Dynamik in noogene Prozesse um und sucht die Quantitätsbestimmung durch Urteile über wahrnehmbare Ereignisse außerhalb von sich; d.h. er qualifiziert (begrenzt bzw. dynamisiert) seelische Bewegungen, um ihre Quantität noogen bestimmbar zu machen. Das führt dazu, daß er aversiv in seine Lebensfähigkeit (im Sinne der Selbsterlösung) eingreift, ohne den Negativumgang zu erkennen. Da ihm jedoch die Erlebnismöglichkeit der Position fehlt (es gibt jene Inhalte seiner Lebensfähigkeit deshalb für ihn gar nicht), greift er zu den erlernten Methoden des “Er-leidens” - d.h. er greift Widerfahrenes als Eigenes auf und gerät in eine Aporie (in die Situation, etwas Unmögliches vollbringen zu wollen). Er hat jetzt die Möglichkeit, andere für seine Defizite (die er selbst konstruierte) so verantwortlich zu machen, wie es zuvor (in der Kindheit) andere mit ihm taten (“Verwundete verwunden”) (Noosomatik Bd. I., 2. Aufl., Nr. 3.17. 1.).

(4) Zum Begriff “familiäres Glaubensbekenntnis” siehe GuM 2. Aufl.

(5) Zur Thematik der “gedachten Gefühle” siehe “Umgang”.

(6) Gelegentlich wird sie auch “gegenstandslose Angst” genannt.

(7) Zum Thema “Die Schuld der Mütter als psychoanalytische Mythenbildung” siehe den Artikel “Abschied von der Schuld der Mütter” von Christa Rohde-Dachser in “Praxis der Psychotherapie und Psychosomatik” Bd. 34, Heft 5, Sept. 1989; hier besonders S. 255 ff.

(8) Siehe 1. Kapitel, in Schmach

(9) Zum Thema “Erkennungsreflex” siehe GuM 2.Aufl.

(10) Siehe 1. Kapitel, in Schmach

(11) Siehe 1. Kapitel, in Schmach

(12) Siehe Theodora Grisar et al. “Zur Sprache des Stoffwechsels oder: Stoffwechsel, Säbelzahntiger und Sexualität” in WuL 2/ 1988, S. 100ff.

(13) Hierbei spielen die Varianten von religiösen Konkretionen eine ganz entscheidende Rolle, eben auch nach dem Motto von Psalm 111,10: “Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang”. Dazu:

“Im Zusammenhang bürgerlicher Lebenshaltung wird die Religion traditionellerweise mit der Instanz verbunden, die das Individuum konstituiert und zugleich als Signatur der privaten Lebenswelt gilt ...

Fremden Zwecken ausgeliefert, verliert die Religion ihre selbständige Bedeutung. Ihr Nutzen besteht in ihrer Instrumentalisierung. In dem Maße aber, in dem die Aufrechterhaltung der öffentlichen Religionspraxis den Herrschenden nützlich erscheint, schadet sie den Beherrschten ... Freilich ist die Religion auch in ihrer eigenen, der intimen Lebenssphäre nicht vor ihrer instrumentellen Verfremdung sicher. Auch die psychologische Religionstheorie bedarf der Kritik ihrer selbst. Auch sie muß zwischen einer Instrumentalisierung der Religion im Dienste heteronomer Zwecke und der der Religion eigenen Bedeutung unterscheiden” (Wolfgang Steck “Transformation der Lebenswelt. Eine Entgegnung” in: “Wege zum Menschen”, 5/1989, S. 278-280; mehr dazu in GuM 2. Aufl., z.B. im 14. Kapitel).

“Die Opferidee wird psychoanalytisch als Projektion der menschlichen Aggression auf die Götter interpretiert” (Martin Bergmann “Im Schatten des Molochs” in: “Praxis der Psychotherapie und Psychosomatik”; Band 35, Heft 2, März 1990, S.57).

“Die Götter sind die Projektion des Über-Ichs... Die Sünde ist hier der zentrale Begriff” (a.a.O. S. 62).

“Da wir uns immer noch hilflos fühlen, erhoffen wir uns in der Phantasie von unserem Vater im Himmel alles, was unser Vater nicht vollbringen konnte” (a.a.O. S.64).

“Eltern sind viel häufiger als wir glauben grausam zu ihren Kindern und haben ihnen gegenüber bewußte oder unbewußte Mordideen. Oft ist sogar die von ihnen gezeigte Liebe, die wir als unecht und übertrieben erleben, hauptsächlich eine Reaktionsbildung auf derartige Todeswünsche” (a.a.O. S.69).

“Jede Generation hat es bisher als notwendig empfunden, gegen die frühere anzukämpfen und hat von neuem die Furcht entwickelt, von der älteren Generation bedroht zu werden. Der Krieg ist dafür ein Beispiel. Wie es oft gesagt oder getan wurde, schickt die ältere Generation die jüngere ins Feld, um dort geschlachtet zu werden” (a.a.O. S. 70).